Begleitung von Patienten und Angehörigen bei fortgeschrittener Erkrankung
Eine schwere Erkrankung, die Aussicht auf das Lebensende oder das Begleiten eines nahestehenden Menschen in dieser Phase bringt vieles ins Wanken. Was vorher selbstverständlich war, z.B. Kontrolle, Orientierung, Sprache, Zuversicht, kann plötzlich nicht mehr greifen. Gefühle wie Trauer, Angst, Wut, Ohnmacht oder tiefe Erschöpfung treten in den Vordergrund. Gleichzeitig bleibt das Bedürfnis nach Sinn, Würde und Beziehung.
In dieser existenziellen Zeit biete ich psychologische Begleitung mit Ruhe, Achtsamkeit und Präsenz. Ich höre zu, auch wenn es keine „Antworten“ gibt, und bin da, wenn Worte fehlen. Dabei stehen nicht die Symptome im Vordergrund, sondern der Mensch mit seiner Geschichte, seiner Würde und seinem Wunsch, bis zuletzt gehört und gesehen zu werden.
Ob Sie selbst betroffen sind oder einen vertrauten Menschen begleiten, ich unterstütze Sie darin, Halt zu finden, mit inneren und äußeren Veränderungen umzugehen und Abschied in Ihrer eigenen Weise zu gestalten. Dabei dürfen auch Tränen, Wut oder Lachen Raum haben.
Palliativpsychologie heißt für mich Mittragen und Mithalten, wach und achtsam da sein für das, was bleibt und das, was geht.

Häufig gestellte Fragen
Palliativpsychologische Unterstützung kann in ganz unterschiedlichen Momenten hilfreich sein, sowohl für schwer erkrankte Menschen selbst als auch für Angehörige oder nahestehende Begleitpersonen. Sie ist sinnvoll, wenn:
- die Diagnose oder der Krankheitsverlauf emotional überfordert
- sich Angst, Trauer, Wut oder Einsamkeit ausbreiten
- Gespräche mit Familie, Freunden oder Behandlern nicht (mehr) entlasten
- der Wunsch besteht, mit dem bevorstehenden Abschied bewusster umzugehen
- das Gefühl entsteht, sich selbst oder das eigene Leben nicht wiederzuerkennen
- Sie einen nahestehenden Menschen begleiten und selbst Halt suchen
Diese Begleitung schafft Raum für Gedanken, die oft unausgesprochen bleiben, für Gefühle, die schwer auszuhalten sind, und für Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Sie hilft, dem Erleben Sinn und Würde zu geben, auch wenn das Leben an seine Grenzen kommt.
Im Unterschied zur klassischen Psychotherapie steht bei der palliativpsychologischen Begleitung weniger die langfristige Bearbeitung psychischer Symptome im Vordergrund, sondern das akute seelische Erleben in einer existenziellen Lebenssituation.
Es geht darum, emotionalen Halt zu geben, Gespräche zu ermöglichen, die vielleicht sonst nirgendwo geführt werden können, und Raum für das zu schaffen, was unausgesprochen, schwer oder noch offen ist. Die Themen reichen von Angst, Schmerz, Schuld und Abschied bis hin zu Sinn, Beziehung und innerem Frieden.
Ziel ist nicht Heilung sondern Linderung, Würde und Begleitung. Im Mittelpunkt steht der Mensch, nicht die Diagnose.
Das Erstgespräch dient vor allem dem Kennenlernen. Sie schildern, was Sie bewegt, welche Unterstützung Sie suchen. Ich höre zu, stelle ein paar Fragen und gebe erste Orientierung, was im Rahmen der Begleitung möglich ist.
Es muss dabei nichts „geleistet“ oder vorbereitet werden. Es geht um einen ersten Kontakt auf Augenhöhe, in dem wir gemeinsam spüren, ob die Chemie stimmt und ob Sie sich mit Ihrem Anliegen bei mir gut aufgehoben fühlen.
Auch für Angehörige oder Begleitpersonen kann ein solches Gespräch hilfreich sein: etwa, wenn Sie zwischen Mitgefühl, Hilflosigkeit und eigener Erschöpfung hin- und hergerissen sind.